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Energiewandel in Rodgau PDF Drucken E-Mail

Energiewandel in Rodgau

09.11.2011 Informationsabend von Zusammen mit Bürgern im Ansingraum des Bürgerhauses Weiskirchen hervorragend von der Bürgerschaft angenommen.

 

Der Themenabend von ZMB zum Thema Alternative Energien, ausgelöst durch die einsame Entscheidung des Magistrates zwei Windkrafträder in Rodgau zu installieren, fand unter der Bürgerschaft große Resonanz. Mehr als 60 Gäste verfolgten mit großem Interesse die Einleitung des Vorsitzenden von ZMB Horst Böhm und den Vortrag des Referenten Hans Pickert. Er informierte ausführlich über Möglichkeiten des Einsatzes von alternativen Energienquellen in Rodgau.

 

Ausgelöst durch die Atomkatastrophe in Fukushima stehen die Zeichen in Hessen nun auch auf Energiewandel. Der Energiegipfel (interfraktionelle Arbeitsgruppe des Parlaments) in Hessen und der Bund wollen weg von der Atomkraft. So bleibt das ehemalige AKW Bibils komplett vom Netz. Dadurch ist Hessen in nächsten Zeit auf Importstrom (kann auch Atomstrom sein!) angewiesen. Bis 2050 indes sollen, so Pickert, in Hessen 2% der Flächen für Windkraft verwendet werden.

In Rodgau sind sowohl Wind- als auch Wasserkraft keine Alternativen. Dies ergibt sich durch die geringe Durchflussmenge der Rodau und des fehlenden durch- schnittlichen Windaufkommens von größer 5,5m/s.

Die Solarenergieversorgung ist zwar auf dem Vormarsch, aber dennoch sehr rudimentär in Rodgau zu finden. Manche Privatleute nutzen die Solarenergie durch Dachaufbauten. Bei der Planung von Photovoltaik auf einigen städtischen Dachflächen sollen Bürger über Genossenschaften oder ähnliche Formen beteiligt werden.

Auch die Biogasgewinnung wird nur zögerlich umgesetzt.

Rodgau ist dem Aktionsplan „100 Kommunen für den Klimaschutz“ vom Land Hessen beigetreten.

Es waren zwei Gebiete im Entwurf des Flächennutzungsplans für Windkraft ausgewiesen, eines in der Nähe Rollwalds und eines im Weiskircher Wald. Im aktuellen Flächennutzungsplan sind keine bevorzugten Flächen für Windkraft ausgewiesen. Um den Flächennutzungsplan genehmigungsfähig zu machen wurden diese Windvorrangsgebiete jedoch entfernt. Das führt dazu, dass praktisch überall in Rodgau eine Windanlage gebaut werden kann, solange die Vorschriften zu Errichtung solcher Anlagen eingehalten werden.

Wie der Presse zu entnehmen war, hat der Magistrat einem Investor die Möglichkeit des Baus zweier Windkrafträder im Weiskircher Wald vertraglich zugesichert.

ZmB ist der Meinung das hier die Bürgerinnen und Bürger im Vorfeld zu informieren sind. Außerdem ist bei einem so wichtigen Thema das Parlament mit einzubinden.

 

Trotz guter Ansätze bleibt die Grundfrage: Was läuft falsch in Rodgau?

Horst Böhm erster Vorsitzender von ZMB forderte daher ein Gesamtkonzept Energie (Strom und Wärme) für Rodgau, um die größtmögliche Transparenz für diese Energiewende in Rodgau zu schaffen.

Viele anwesende Bürger fragten sich während der anschließenden Diskussion, warum ausgerechnet Weiskirchen neben dem Fluglärm, der B45 sowie der direkt vorbeiführenden A3 Autobahn nun auch noch Windräder erhalten solle.

Ein Investor ist schlecht beraten, wenn er in einem Gebiet Windkrafträder aufstellt, wo die Windgeschwindigkeit knapp an der Grenze zur Rentabilität steht.

So bleibt der Alleingang des Magistrates der Stadt Rodgau in Sachen Windkraftanlangen ein Ärgernis, weil noch viele Fragen unklar sind.

Weiterhin wurde an diesem Infoabend erörtert, was beispielsweise ZMB tun kann um mehr Licht in die Dunkelheit einsamer Magistratsentscheidungen zu bringen.

Daraus resultierte die nachstehende parlamentarische Anfrage der ZmB - Fraktion vom 16.11.2011 an den Magistrat:

Wie der Presse zu entnehmen war, hat der Magistrat einem Investor die Möglichkeit zugesichert 2 Windkraftanlagen zu errichten und zu betreiben.

  1. Aufgrund welcher Rechtsgrundlage kann der Magistrat eigenständig eine solche Entscheidung treffen, ohne das Parlament  einzubinden?
  2. Welcher Standort wurde in dem Vertrag vorgesehen und warum?
  3. Welche Vorteile und  Erträge wird die Stadt durch diese vertragliche Verpflichtung haben?
  4. Wie viel (Wald-) Fläche  wird für den Aufbau und den Betrieb je Anlage benötigt?
  5. Wann und wo wurden die Bürger in das Vorhaben einbezogen und informiert?
  6. Wurde mit den Nachbarstädten Hainstadt und Seligenstadt diesbezüglich Kontakt aufgenommen.
  7. Wenn ja, mit welchem Ziel und mit welchem Ergebnis ?
  8. Welche Auswirkungen hätten solche Anlagen auf die Öko-Bilanz der Stadt Rodgau?

Klaus Möller

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