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Fernsehmacher der ersten Stunde in Rodgau
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Josef Göhlen, ehemaliger Chef der ZDF-Abteilungen Serien, Vorabend- und dem ZDF Kinder- und Jugendprogramm referierte am 12.07. um 19:30 beim Bürgerstammtisch von Zusammen mit Bürgern im Gasthof „Zum Engel“ vor einem interessierten Publikum über die Entwicklung des Fernsehens von 1965 bis heute.

Josef Göhlen, der in seinem ereignisreichen Leben bis heute noch aktiv im Fernsehgeschehen als Ideenlieferant und Berater unterwegs ist, hat den Weg von München nach Rodgau nicht gescheut, um dem interessierten Publikum beim Bürgerstammtisch von ZMB einen tiefen und seriösen Einblick in die Arbeit beim Fernsehen zu geben.

Gebannt folgten die Anwesenden seinen Ausführungen und staunten über die Kreativität, die Josef Göhlen im Laufe seiner verantwortlichen Arbeit bei den Fernsehanstalten walten ließ. Das fing in den 60iger Jahren an, als er als Abteilungsleiter beim Hessischen Rundfunk für „Bettys Beat Box“ „Sport, Spiel, Spannung“ , die „Augsburger Puppenkiste“ und viele andere Projekte verantwortlich war. So hatte er auch den ersten halbstündigen Dokumentarfilm von Hans W. Geißendörfer (Vater der Lindenstraße) über die Kurdenproblematik seinerzeit auf die Mattscheibe gebracht. Daneben hat er sich auch als Autor ausgezeichnet und das Buch „Bill Bo und seine Kumpane“ geschrieben. Diese, seine Geschichte, wurde dann auch neben „Urmel aus dem Eis“ und „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ für die Augsburger Puppenkiste im Fernsehen dramatisiert und gesendet. Seinerzeit mit einem Riesenerfolg.

Danach führte Göhlens Weg in die Produktionsfirma von Leo Kirch, wo er dann nach zwei Jahren zum Zweiten Deutschen Fernsehen als Hauptabteilungsleiter der Redaktion Kinder und Jugend berufen wurde.

In diese Zeit fallen Serien wie die „Biene Maja“, „Heidi“, „Wickie und die starken Männer“ u.v.a.m. Daneben hat Göhlen Astrid Lindgren als Kinderbuchautorin mit vielen Produktionen einem großen Publikum bekannt gemacht. „Pippi Langstrumpf“ die Realserie, „Ronja Räubertochter“, „Die Brüder Löwenherz“, „Michel aus Lönneberga“ um nur einige zu nennen. Ebenso zeichnete er verantwortlich für opulente Spielserien wie „Timm Thaler“ „Jack Holborn“ u.v.a.m. Unter Göhlens Führung erlebte das Kinder- und Jugendprogramm des ZDF seine Glanzzeit. Zeugnisse davon gibt es heute jeden Tag im Kinderprogramm des Kinder Kanals (KiKa) zu sehen. Sendungen wie „1,2 oder 3“ oder die „Muppet Show“ stammen ebenfalls aus Göhlens Tagen, sowie viele Trickfilme, die er für das ZDF erwerben konnte.

Nach seiner Zeit beim Kinder und Jugendprogramm wurde für Josef Göhlen die Abteilung „Serien und Vorabend“ im ZDF geschaffen, die so legendäre Serien wie „Unser Lehrer Dr. Specht“ „Forsthaus Falkenau“, die „Simpsons“, „Raumschiff Enterprise“ etc. hervorbrachte.

Mit dem Einzug des Privatfernsehens wechselte Göhlen nach einiger Zeit zu Pro 7 und betreute in den Gründerjahren von Pro 7 viele damalige Programmerfolge.

Bis heute ist Göhlen dem Fernsehen verbunden und führt die wachsende Zersiedelung der Fernsehlandschaft auf eine Veränderung der Produktionsbedingungen zurück. Während, so Göhlen, früher die Idee der Serie für das Programm im Vordergrund stand, so sind es heute die sogenannten „Marken“, Sendeideen, die sich in anderen Ländern bewährt haben. „Oft fehlt der Mut“, so Göhlen, „wie früher, einfach mal etwas zu riskieren, auch ohne ständig auf die Quote Rücksicht nehmen zu müssen“.

Seinen Vortrag füllte Göhlen mit vielen lustigen Anekdoten aus seinem reichhaltigen Fernsehschaffen und die Zuhörer dankten es ihm mit einem langanhaltenden Applaus.

Der Abend klang aus mit vielen Fragen der Anwesenden an die Fernsehprofis Josef Göhlen und Klaus Möller.

Pano-kl