Zwei Dicke Daumen Drucken

Zwei "Dicke Daumen" und mein "Dicker Hals"
oder
Was schert mich das Geschwätz von Gestern

Nichts Böses ahnend, sehe ich neben einem Müllcontainer das Bürgerblatt, halb verschneit liegen und nehme es auf, weil mich zwischen Matsch, Schneeresten und Splitt zwei dicke Daumen förmlich zu erdrücken scheinen.

Der rechte Daumen des linken Herren, ist der des Juristen und Noch- Stadtrats Schüßler, der linke Daumen des rechten Herren, ist der des mit knapper Mehrheit gewählten neuen Bürgermeisters und alten Stadtrats Hoffmann. Ungläubig wundere ich mich über diese Werbung. Was wollen mir die fröhlich schauenden beiden Männer mit ihren dicken Daumen sagen ?

Etwa: Weiter so - Rodgau ? Oder : Cool, dass wir mit dazu beigetragen haben den amtierenden Bürgermeister aus dem Amt zu mobben um Platz für unsere persönliche Zukunft zu schaffen ?
Anders : Gut, dass es das Bürgerbegehren der Rodgau CDU gegen den Antrag der Kooperation gegen die Weiterbeschäftigung Schüßlers gibt ? Weit gefehlt, die beiden Dicken Daumen sollen mir signalisieren, dass ich das Bürgerbegehren der CDU nicht unterschreiben soll. Warum denn nicht, weil Lügen so schön ist ? Weil man mal eben sein bisheriges Bürgerbegehren gegen einen weiteren Stadtrat schlicht ignoriert und im Falle der Wähler der Grünen und der FWG diesen buchstäblich die demokratische Verantwortung frech aus der Hand nimmt und den Bürgern das durch deren Unterschrift gegebene Versprechen in die Tonne des eigenen Machterhaltes kloppt ? 
Es ist ein weiteres trauriges Kapitel im Rodgauer Kasperle Theater - Schlägst du Meinen , Schlag ich Deinen. Jedenfalls sieht man an den Verantwortlichen der Dicken Daumen Anzeige, welchen Parteien man in Zukunft besser sein Vertrauen nicht schenkt, denn diese stehen nicht mal zu den von ihnen selbst initiierten Bürgerbegehren.
Und als wäre dieser Affront in Form einer Anzeige im BÜRGERBLATT nicht genug, lesen wir am Samstag im Kommentar von Herrn Pelka im Rodgauer Teil der Offenbach Post, wie die Rodgauer mit ihren Feierabendpolitikern umgehen und diesen offensichtlich nicht mehr den gebotenen Respekt entgegenbringen. Wie auch ?
Aber in einem Punkt hat Herr Pelka ins Schwarze getroffen und ich meine das nicht Politisch ! 
Er sagt, wer nichts macht als Bürger, sich nicht an der politischen Willensbildung beteiligt, der darf auch nicht meckern. Genau dieser Meinung bin ich auch.

Da, wie wir ja nun sehen, dass die Bürger in den Parteien überhaupt nichts mehr mitzureden haben,geschweige denn die eigenen Parteimitglieder, sondern einige wenige Funktionäre zuerst einmal ihre Schäfchen ins Trockene bringen wollen, bei einem ständig steigenden Defizit auch noch ihre dicken Daumen grinsend gegen ihr eigenes Bürgerbegehren von einst erheben, würde ich unzufriedenen Bürgerinnen und Bürgern, die wirklich etwas bewegen wollen, empfehlen, sich sozusagen


"Zusammen mit Bürgern"


zu engagieren, damit endlich wieder Sachpolitik in Rodgau gemacht wird.
Damit aufrechten parteiunabhängigen Bürgern, die ihrer Stadt ein Parlament mit Augenmaß wünschen das seine Versprechen einhält, Sitz und Stimme in der Stadtverordneten Versammlung verschafft wird.

Von den Freien Wählern im Rodgau ist eine solche Initiative nicht mehr zu erwarten.
Diese Gruppierung hat sich als Vertreter eben jener freien Wähler auf die Seite derer geschlagen, denen ausschliesslich Personalpolitik wichtig ist und zeigt keinerlei Initiative die freien Bürger im Rodgau sachgerecht zu vertreten.

Und wenn mir die "Dicken Daumen" erzählen wollen, sie würden nun gemeinsam einen "Neuanfang" für Rodgau planen, dann frage ich mich, mit meinem "dicken" Hals, wie die Beiden den Wählern verkaufen wollen, dass eine 3,8% Partei wie die FDP als Zünglein an der Waage einen eigenen Stadtrat stellen kann, der nachdem Alois Schwab abgewählt wurde innerhalb von drei Monaten zur angeblichen "Lichtgestalt" am Rodgauer Politfirmament aufgestiegen ist ?
Für was braucht denn Herr Hoffmann, jener "Yes He Can" Brückenbauer, der noch kurz vorher im Magistrat gesessen hat nun auch noch einen zusätzlichen hochbezahlten Juristen Schüßler ?
Frau Ripper ist bis zum Jahre 2012 gewählt und kann zumindest bis dahin nach Vorgabe eines Parlamentes, dass sich auch mal sachlich und vor allem rechtzeitig kundig machen kann, weiterarbeiten.

Warum warten die Handelnden mit ihren Umbrüchen nicht auf die neu zu wählende Parlamentskonstellation im nächsten Jahr, wenn ihnen das Wohl Rodgaus mit seinem 15 Millionen Defizit doch jene zwei Dicken Daumen wert ist und die Parlamentarier sich dann wieder den Sachthemen zuwenden und nicht die entscheidenden Probleme immer weiter und weiter in die ungewisse Zukunft verschieben ?

Wiegesagt, diesbezüglich habe ich echt einen dicken Hals !

 

Klaus Möller, 06.März 2010