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Ein Erfahrungsbericht zweier Neulinge

Nach den ersten Monaten im Rodgauer Stadtparlament berichten zwei Abgeordnete über ihre Erfahrungen und Eindrücke in ihrer ersten Amtszeit als Stadtverordnete. Für beide ist es das erste Mal, dass sie in einem Parlament sitzen.

 Horst

Horst Böhm, ZmB-Fraktion

Aufgeschreckt von der Handlungsweise der politisch Verantwortlichen in der Stadt Rodgau wurde ich vom politisch Interessierten zum politisch Aktiven. In diesem dreiviertel Jahr Zugehörigkeit konnte ich bereits viele unterschiedliche Eindrücke der parlamentarischen und fraktionellen Arbeit gewinnen. Das Mandat als Parlamentarier umfasst ein großes und umfangreiches Themenspektrum mit dem man sich beschäftigen muss, was diese Aufgabe zwar interessant aber auch zeitintensiv gestaltet. Nicht alle Entscheidungen, die erarbeitet und getroffen werden, sind verständlich und bedürfen zusätzlicher und hintergründlicher Informationen, um richtig beurteilt werden zu können. Als Neuling im parlamentarischen Umfeld muss man sich erst an den vorherrschenden Bürokratismus und die etwas komplizierten Verfahrensweisen gewöhnen. Leider stehen bei vielen Entscheidungen die parteipolitischen Interessen im Vordergrund und es werden sachliche fundierte Anregungen nicht im Sinne der Stadt und der Bürgerinnen und Bürger entschieden. Der Umgang unter den Parlamentariern ist, bis auf wenige Ausnahmen, in den Ausschüssen und Sitzungen konstruktiv, umgänglich und fair. Die Zusammenarbeit mit der Verwaltung ist dienlich und sachlich geprägt. Als ehemaliger Projekt-manager wünsche ich mir für die Zukunft, dass die guten Konzepte auch in überprüfbare und erfolgreiche Projekte münden, damit wir den nachfolgenden Generationen ein lebens- und liebenswertes Rodgau möglichst ohne Schulden hinterlassen können.

Nobert

Norbert Löw, ZmB-Fraktion

Als erster „Nachrücker“ wurde ich für  Hermann Jäger, der in den Magistrat der Stadt wechselte, Stadtverordneter. In den Stadtverordnetenversammlungen zeigt die Kooperation von SPD, Grünen, Freie Wähler Rodgau und FDP noch ein recht einheitliches Bild. Ich erlebe dort einen Fraktionsvorsitzenden als führenden Sprecher der Kooperation, dessen Partei vom Rodgauer Wähler 2011 mit der geringsten Stimmenanzahl innerhalb der Kooperation bedacht wurde. Die anliegenden Themen werden innerhalb der Kooperation vorbereitet, abgestimmt und mehrheitlich  im Parlament „durchgewunken“. Ein „Runder Tisch“ z.B. zum Haushalt 2012, wie von ZmB gefordert, wurde mit dem Argument „wir sind der runde Tisch“ abgelehnt. Die Arbeit in den Ausschüssen ist sachbezogen und kollegial. Dies gilt in ganz besonderer Weise für den Ausländerberat, an dessen Sitzungen ich regelmäßig teilnehme. Auch 2012 und darüber hinaus gilt es für uns sachbezogen, offen und verantwortungsbewusst für Rodgau Politik zu machen.