Regenerative Energien in Rodgau Drucken
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Auf in die Zukunft!
Nicht erst seit der Atomkatastrophe in Japan und der dadurch angeregten bundesweiten Ausstiegspolitik bei Atomstrom wächst die Bedeutung der regenerativen Energien. Die Endlichkeit von fossilen Brennstoffen wie Erdöl, Gas und Kohle hat zum Umdenken geführt. Das globale Ölfördermaximum wird etwa auf das Jahr 2020 datiert, und das Entsorgungsproblem und Gefahrenpotential von Energiegewinnung durch Kernspaltung zwingt unsere Gesellschaft zum Umdenken.

Diese sogenannten erneuerbare Energien sind Energien aus Quellen, die sich entweder kurzfristig von selbst erneuern oder deren Nutzung nicht zur Erschöpfung der Quelle beiträgt. Es handelt sich dabei um nachhaltig zur Verfügung stehende Energieressourcen, zu denen insbesondere Wasserkraft, Windenergie, solare Strahlung (Sonnenenergie), Erdwärme (Geothermie) und die durch Gezeiten erzeugte Energie zählen. Eine weitere Quelle erneuerbarer Energien ist das energetische Potenzial (Biogas, Bioethanol, Holz u. a.) der aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnenen Biomasse. Ein weiterer Aspekt ist der Umweltschutz, insbesondere bei der Vermeidung von Treibhausgasen und anderen schädlichen Emissionen. Natürlich spielt auch die wirtschaftliche Komponente eine wichtige Rolle, denn durch die unterschiedliche Verteilung von fossilen Rohstoffquellen wächst die Abhängigkeit von Energieimporten. Sowohl Bund, als auch die Länder wollen nun verstärkt Strom aus regenerativen Quellen gewinnen. Auch Rodgau ist dem Aktionsplan „100 Kommunen für den Klimaschutz“ des Landes Hessen beigetreten. Durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG) werden alternative und regernative Energien bereits gefördert, so etwa neben Solarstrom auch die Verwendung von Pelletheizungen oder die Vergärung von Biogas. In Rodgau sind sowohl Wind- als auch Wasserkraft keine sinnvollen Alternativen. Dies ergibt sich durch die geringe Durchflussmenge der Rodau und des fehlenden durchschnittlichen Windaufkommens von größer 5 m/s, das eine Windkraftanlage erst rentabel macht. Die Solarenergieversorgung ist langsam auf dem Vormarsch. Trotz Absenkung der Einspeisevergütung durch so gewonnenen Strom kann es sich für Häuslebauer besonders beim Neubau lohnen, Solarmodule auf dem Dach zu installieren. Auch die Nutzung der Erdwärme erfreut sich wachsender Beliebtheit. Eine bis zwei solcher Sonden reichen für die komplette thermische Versorgung eines nach dem aktuellen Stand der Technik wärmeisolierten Hauses. Zwar sind hierfür jeweils erst einmal Investitionen zu tätigen, doch diese amortisieren sich bereits binnen einiger Jahre. Ein weiterer Gedanke in Rodgau war es, die bei einer Kompostanlage anfallenden Gärungsgase weiterzuverwenden. Doch auf dem Gebiet der Biogasgewinnung gibt es noch keine nennenswerten Fortschritte. Bei aller Euphorie für die als ökologisch bezeichneten alternativen Energien darf jedoch nichts überstürzt werden. Nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen gilt es, Entwicklungen auf diesem Gebiet sorgfältig zu planen und zu durchdenken. Einen oftmals unterschätzten Aspekt stellt der Eingriff in das Gleichgewicht der Natur dar, der entgegen dem Raubbau in Minen nicht immer offensichtlich ist. Während etwa bei großflächiger Anwendung von Solarzellen der Eingriff insofern recht gering ausfällt, als dass die Sonnenstrahlen nicht mehr den Boden erreichen und erwärmen, sondern auf die Module auftreffen, können Geothermie, Wind- und Wasserkraft in unsere Umwelt eingreifen. Sowohl das Abziehen von (Wärme-) Energie aus der Erde, als auch das Stauen von Wasser hat Auswirkungen. Natürlich sind diese  nicht in den Maßen schädlich wie das unentwegte Verpesten der Atmosphäre oder ein radioaktiver Fallout, aber dennoch nicht zu verachten, und bei allen edlen Motiven bei der Planung zumindest ernsthaft zu berücksichtigen. Einen kleinen Überblick über Auswirkungen und Wechselwirkungen der alternativen Energiegewinnungsmethoden bietet umseitige Übersicht. Die regenerativen Energien kommen, allerdings nicht über Nacht - sie werden ihre Zeit brauchen. Solange ist es umso wichtiger, mit den endlichen Ressourcen sparsam umzugehen. Nur so bleibt Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ausreichend Zeit, die regenerativen Wege der Energiegewinnung zu entwickeln und auszubauen.