Rede von Jorin Karner - J55 (hinter Vaihinger) |
Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Gäste, Wir beschäftigen uns heute – wieder einmal – mit dem ehemaligen Gelände der Firma Vaihinger, bzw. in diesem Fall mit einer angrenzenden Wiese. Der hier vorliegende Bebauungsplan Nr. 55 beabsichtigt den Bau von 39 Wohneinheiten auf diesem Gelände und ist damit wesentlich kleiner als der kürzlich beschlossene Bebauungsplan mit 84 Wohneinheiten. Zusammengefasst reden wir hier aber von über 120 neuen Wohnungen in einem zuvor eher ruhigen Gebiet. Und so wundert es mich doch sehr das keine der anderen Fraktionen bedenken bei dem weiteren Bau eines Gebäudes in diesem Gebiet angemeldet hat. Ich kann mich noch gut an die Stadtverordnetensitzung vom 27. März diesen Jahres erinnern bei dem mehrere Fraktionen Zitat „nur unter Bauchschmerzen“ den Anträgen zustimmen können. Bauchschmerzen die scheinbar bei einem neuerlichen, angrenzenden Bau auf wundersame Weise verschwunden sind. Die Fraktion Zusammen mit Bürgern ist der Meinung, dass in diesem Gebiet Bauten in dieser Größenordnung fehl am Platz sind. Im näheren Gebiet sind fast ausschließlich deutlich kleinere Mehrfamilienhäuser mit Satteldächern, welche gegenüber einem Bau wie diesem hier deutlich kleiner wirken. Auch ein Blick auf die Siedlungsdichtewerte ergibt nach kurzer Berechnung hier einen Wert von 106,04 – fast das doppelte der geforderten 60 aus dem regionalen Flächennutzungsplan. Und kommen wir hier noch zu dem allgemeinen Lieblingsthema Verkehr: Das vorgelegte Gutachten der Firma Freudl Vekehrsplanung hier das keine nennenswerten Beeinträchtigungen im Zu- und Abverkehr zu erwarten sind. Vollkommen außer acht gelassen wird jedoch die Parksituation: 48 Fahrzeuge sollen in der Tiefgarage Platz finden und gerade circa 12 Stellplätze im freien sollen geschaffen werden. Bei 39 Wohnungen die hier errichtet werden sollen halten wir 60 Stellplätze für ungenügend – besonders weil die mangelnde Nutzung von Tiefgaragenstellplätzen jedem hier hinreichend bekannt sein sollte. Die Bequemlichkeit und die engen Parklücken treiben die Autofahrer doch dazu den knappen Parkraum eher auf den Straßen zu suchen. Wir waren erst gestern im Gebiet als Fahrradfahrer unterwegs und konnten schon jetzt – ohne weitere 120 Wohneinheiten – praktisch kaum mehr eine Parklücke erkennen. Verstehen Sie mich nicht falsch – die Fraktion Zusammen mit Bürgern ist natürlich auch dafür bezahlbaren Wohnraum zu schaffen - Ein Aspekt, den ich übrigens mit keinem Wort aus diesem Bebauungsplan gelesen habe. Oder Seniorengerechte Wohnungen – wie im vorliegenden Bauvorhaben. Wir wünschen uns in diesen Belangen nur mehr Fingerspitzengefühl bei der Grundstückswahl und den örtlichen Gegebenheiten. Aus diesen Gründen lehnen wir den vorliegenden Antrag ab. |